Was ist beim Zusammenschalten von Lautsprechern zu beachten:
Bei Verstärkern mit Anschlüssen für 2 Lautsprecherpaare wird das zweite Lautsprecherpaar in der Regel einfach parallel zum ersten Lautsprecherpaar geschaltet.
Bei zwei Paaren mit gleicher Ohmzahl halbiert sich der Widerstand des Lautsprechers:
Bei zwei 8 Ohm Lautsprechern ergeben sich folglich 4 Ohm, bei 2 4 Ohm Lautsprechern 2 Ohm, bei einem Lautsprecherpaar von 4 Ohm und einem Lautsprecherpaar von 8 Ohm ergibt sich ein gemeinsamer Widerstand von 3,2 Ohm.
Für viele Verstärker kann es gefährlich werden, wenn der Gesamtwiderstand zu kleine Werte erreicht. Je geringer der Widerstand, desto mehr Strom fließt durch die Endstufen des Verstärkers. Die Betriebstemperatur steigt und kann kritische Werte annehmen. Im Extremfall kann es sogar zur Zerstörung der Endstufe kommen (Partybetrieb, s. unten).
Mit dem Widerstand eines Lautsprechers ist es aber nicht ganz so einfach, wie wir es beim Ohmschen Gesetz in der Schule gelernt haben. Wir haben es nämlich nicht mit Gleichspannung zu tun, sondern mit Wechselspannung und der ist von der Frequenz abhängig, die gerade im Musikmaterial vorkommt. Man spricht deshalb bei Lautsprechern eigentlich nicht vom Widerstand, sondern von der Impedanz.
Wenn man die Impedanz in einem Diagramm darstellt, kann man schnell sehen, dass die Widerstandsangaben der Hersteller meistens nicht korrekt sind. Man misst zum Beispiel den Widerstand bei 1000 Hertz, der dort vielleicht 4 Ohm betragen kann. Im Bassbereich kann der gleiche Lautsprecher jedoch bis 1 Ohm abfallen, oder auch bei manchen Frequenzen Werte von 20 Ohm erreichen (was bei guten Lautsprechern allerdings nicht der Fall sein sollte). Man macht es sich also sehr einfach, wenn man in diesem Fall von einem 4 Ohm – Lautsprecher spricht.
Was bedeutet das für die Praxis:
Moderne Verstärker haben meist keine Probleme mit niedrigen Impedanzen. Es ist heute technisch kein Problem, Verstärker zu bauen, die im Falle einer Überlastung zuverlässig abschalten.
Wenn in den Bedienungsanleitungen trotzdem etwas anderes steht, hat es oft damit zu tun, dass Gehäusetemperaturen beim Anschluss von zwei 4 Ohm Lautsprechern und hoher Lautstärke überschritten werden können. Hier gibt es in Deutschland Vorschriften, die eingehalten werden müssen.
Vorsicht ist allerdings bei klanglich optimierten „Highend“ Geräten geboten, oder bei Geräten mit sehr schwacher Endstufe und kleinem Netzteil.
Wichtig ist es auch zu wissen, dass Probleme meist nicht bei Zimmerlautstärke auftreten, sondern bei hohen Lautstärken, z.B. bei längerem Partybetrieb auf Feiern.
Hier wird eine Hifianlage meist überfordert. Für diesen Zweck gibt es PA – Anlagen, die kein Problem mit hoher Leistung über lange Zeit haben.
Einfluss der Kabel:
Auch lange, insbesondere dicke Kabel können einen Verstärker überlasten. Es ist daher unserer Meinung nach nicht sinnvoll, für Nebenlautsprecher dicke Kabel zu verwenden. (Für technisch Interessierte: Durch ungünstige Kapazität und Induktivität eines Kabels können extreme Impedanzwerte erreicht werden, die die Schutzschaltung des Verstärkers aktivieren))
Unser Rat:
Wenn Sie mehrere Lautsprecherpaare an einem Verstärker betreiben möchten, sollten Sie darauf achten, ob sich die Erwärmung des Verstärkers verändert. Vermeiden Sie unbedingt hohe Lautstärken, wenn mehrere Lautsprecher angeschlossen sind.
Wir übernehmen keine Haftung für Schäden.